Samstag: Eine neue Begegnung

Endlich ist es soweit, das Paradisos 2022 hat begonnen! Aus allen Ecken des Kanton Solothurn reisten Teilnehmende und Leitende heute Morgen an, um zusammen das Pfingstwochenende zu verbringen. Individuell wanderten die verschiedenen Scharen von Olten oder direkt vom Heimatdorf nach Niedergösgen auf das Inseli. Dort hat sich in den letzten Tagen nämlich etwas sehr merkwürdiges abgespielt. Ein Dorfbewohner des Inseli hat in der Woche vor dem Paradisos ein paar fremde Gestalten angetroffen. Er war sich überhaupt nicht sicher was er da gesehen hat, hatte aber die Vermutung, dass es Ausserirdische waren! «Sie haben mir nachgerufen, ich sollte am Samstag um 14 Uhr auf dem Inseli sein» behauptete der Dorfbewohner. Er war sich aber nicht ganz sicher, da sie sehr merkwürdig gesprochen haben. Völlig ausser sich und beängstigt hat er die Jubla zur Hilfe gerufen. 

So machten sich die 19 Jubla-Scharen auf den Weg, um diesem Mysterium auf den Grund zu gehen. Um vor der Gefahr aber nicht völlig wehrlos dazustehen war es an der Zeit, sich vorzubereiten. Mit Schwerter, Aluhüten und Kriegsbemalung fanden bis zum Mittag alle Jublanerinnen und Jublaner ihren Weg zum Paradisos. Wie mit dem Dorfbewohner abgemacht, tauchten die Ausserirdischen pünktlich auf dem Lagerplatz auf. Wie sich aber herausgestellt hat, befinden sich diese nicht auf Kriegsfuss, sondern sind uns friedlich gesinnt. Nur ein Problem gibt es noch: Sie sprechen eine Sprache, die wir nicht verstehen. Sicher ist aber, dass sie uns etwas wichtiges sagen möchten. 

Um entziffern zu können, was diese Ausserirdischen uns mitteilen wollen müssen wir also ihre Sprache lernen! Die Teilnehmenden hatten den ganzen Nachmittag Zeit um bei diversen Ateliers Hinweise zu finden, die mehr und mehr über diese fremde Sprache verraten. Von diesen 50 Ateliers können die Kinder und Jugendlichen frei wählen und das tun, was ihnen am meisten Spass macht. Sei das Volleyball, Bändeli knüpfen, mit Sprayfarbe ein Kunstwerk entstehen zu lassen, sich dem heissen Wetter wegen etwas abkühlen zu lassen, oder bloss an der Sirup-Bar ein Erfrischungsgetränk zu geniessen. Für jeden und jede ist etwas da. 

Nach diesem Atelier, etwas Freizeit und einem feinen Z'Nacht lassen wir alle zusammen den Abend gemütlich ausklingen. Den ganzen Abend wird getanzt, gesungen, am Lagerfeuer gesessen, Marshmallows werden gebraten und vieles mehr. Für das perfekte Ambiente sorgen auch ein gerade zu paradiesischer Sonnenuntergang, der wunderschöne Lagerplatz und das gemeinschaftliche und einzigartige Jubla-Feeling. 

Sonntag: Die grosse Show

Der zweite Tag des Paradisos beginnt mit vielen müden, aber zufriedenen Gesichtern am Z’morgetisch. Nicht lange nach dem Essen tauchten schon die Ausserirdischen auf, die am Vortag mit den Jublanerinnen und Jublanern versucht haben zu kommunizieren. Da sie nun, dank der grossartigen Arbeit der Jublaner:innen, unsere Sprache erlernt haben, konnten sie uns endlich mitteilen, dass sie gar keine Ausserirdischen sind, sondern Zeitreisende! Die drei Menschen aus dem Jahr 2222 Dreamia, Difficultia und Disturbia kamen zurück ins Jahr 2022 um uns eine unglaublich dringende Nachricht zu bringen. Die Welt in 200 Jahren ist nämlich gar nicht so schön wie wir sie uns vielleicht vorstellen, sondern völlig zerstört. Es gibt keine Pflanzen mehr, es ist viel zu heiss, die Gletscher sind geschmolzen und die ganze Welt ist voller Plastikmüll. Die Zeitreisenden wollen diese Katastrophe um jeden Preis verhindern und haben daher die Jubla um Hilfe gebeten, da es für uns noch nicht zu spät ist! Wenn wir unser Verhalten jetzt ändern, Acht auf unsere Welt geben und die Natur mehr zu schätzen lernen, so besteht noch Hoffnung! In der Form eines Geländespiels verbrachte die Jubla den Morgen damit, die Kunst des nachhaltigen Lebens zu erlernen. Durch das Erledigen diverser Aufgaben hatten die verschiedenen Gruppen die Möglichkeit, Geld zu verdienen und mit diesem Landstücke zu kaufen. Auf diesen Landstücken hatte man nun die Aufgabe, so viel wie möglich anzupflanzen und den Boden so nachhaltig und umweltschonend zu nutzen wie nur möglich. 

Nach diesem überaus nassen Morgen, bei dem bestimmt jeder und jede eine Portion Regen erwischt hat und einem wohlverdienten Mittagessen standen am Nachmittag ein weiteres Mal die Ateliers auf dem Programm. Gleich wie am Samstag konnten sich die Teilnehmenden frei bewegen und hatten die Wahl zwischen 50 Ateliers, bei denen alles Mögliche gemacht werden konnte. Auch hier dreht sich alles um Nachhaltigkeit: Man konnte Girlanden aus PET-Flaschen basteln, Bienenwachstücher fertigen oder ein Portemonnaie aus Tetrapack fabrizieren. Nach diesem eher gemütlichen Nachmittag und einem Abendessen folgt das grosse Paradisos-Highlight, auf das alle gewartet haben, nämlich den Konzertabend. Kurzerhand wurde die Mehrzweckhalle beim Lagerplatz zu einem dekorierten Konzertsaal umfunktioniert. Die ungefähr 800 Teilnehmenden und Leitenden fanden sich zum ersten Mal im Paradisos also nicht im Freien oder in einem Zelt, sondern drinnen. Der Abend wurde von einem regional bekannten Musiker eröffnet. Pato, der Schweizerdeutsch-Rapper wusste genau wie man die Jubla animieren musste. Für eine gute Stunde liess Pato den Boden der Turnhalle beben und alle Kinder, Jugendlichen und junge Erwachsenen hüpften, tanzten und sangen im Rhythmus seiner Musik. Nach dieser ersten Hälfte des Abends waren natürlich alle schon etwas ausser Atem, eine Pause war nötig. Lange lange fiel diese jedoch nicht aus, da schon bald die ganz grosse Attraktion auf der Bühne stand. Die schweizer Band «Les Touristes» haben uns eine einmalige und unvergessliche Show geboten. Für nochmals über eine Stunde hat uns die Band mit Live-Musik verwöhnt. Von langsamen, fast schon melancholischem Gesang zum Geniessen bis hin zu peppiger und schneller Musik zum Mitsingen und Mittanzen konnten sie alles bieten. Völlig erschöpft und ausgelaugt konnten die Kinder anschliessend ins Bett und diesen einzigartigen Abend des Paradisos somit beenden.